Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

  • Kennnummer: DISA-A 2
  • Stand: 11.01.2017
  • Gültigkeitsbereiche: Katze


Bitte beachten Sie:
Gruppe A und B müssen zutreffen!

Gruppe A

Mindestens 1 der folgenden Symptome müssen vorhanden sein:

  • TSH-Wert zu niedrig

Gruppe B

Mindestens 1 der folgenden Symptome müssen vorhanden sein:

  • fT3-Wert erhöht
  • T3-Wert erhöht
  • fT4-Wert erhöht
  • T4-Wert erhöht

Gruppe C

Andere labortechnische Befunde:

((BROUSSARD et al. 1995), THODAY und MOONEY (1992), FOSTER und THODAY (2000), (BRUYETTE 2001))

Bei hyperthyreoter Katzen ist mindestens eines der folgenden Enzyme erhöht:

  • Alanintransaminase (ALT) (bei mehr als 90 % der Seren),
  • alkalische Phosphatase (AP) (bei mehr als 90 % der Seren),
  • alkalische Phosphataseaktivität von Leber und Knochen (bei mehr als 50 % der Seren),
  • Aspartattransaminase (AST) (bei mehr als 90 % der Seren),
  • Laktatdehydrogenase (LDH) (häufig),
  • Hämatokrit (HKT) (bei 40 - 50 % der Seren),
  • mittlere Erythrozytenvolumen (MCV) (bei 40 - 50 % der Seren).

77 % der hyperthyreoten Katzen weisen nach BARBER et al. (1996) innerhalb des Referenzbereiches signifikant niedrigere ionisierte Kalzium- und Kreatininkonzentrationen und signifikant höhere Phosphatkonzentrationen als gesunde Tiere auf, das die Autoren auf einen Hyperparathyreoidismus zurückführen.

Die katabole Stoffwechsellage der hyperthyreoten Katzen führt zu einem erhöhten Proteinumsatz (GRAHAM et al. 1999). Dieser bedingt eine signifikant erniedrigte Serumfruktosaminkonzentration und sollte bei der Diabeteskontrolle bedacht werden, sofern die Hyperthyreose nicht mindestens seit sechs Wochen behandelt wird (REUSCH u. TOMSA 1999).


Gruppe D

Häufig auftretende klinische Symptome der Hyperthyreose:
(PADGETT et al. (1998), THODAY und MOONEY (1992))

  • Gewichtsverlust,
  • Polyphagie,
  • Anorexie,

  • Polydipsie,
  • Polyurie,

  • Vomitus,
  • intermittierende Durchfälle bei 50 % der Patienten (teils mit Steatorrhoe),

  • Herzgeräusche

  • respiratorische Störungen,

  • Haut- und Fellveränderungen
    (meist lokale oder regionale asymmetrische Alopezien, Schuppen, verfilztes Haarkleid),

  • Ventroflexion des Halses

Gruppe E

Selten bis häufig auftretende klinische Symptome der Hyperthyreose:
(PADGETT et al. (1998), THODAY und MOONEY (1992))

  • Wärmeintoleranz,

  • ängstlicher Gesichtsausdruck,
  • Nervosität,
  • Aggressivität,
  • Hyperaktivität,

  • Lethargie

Gruppe F

Röntgenologische und elektrokardiographische Befunde:

  • Pleuralergüsse
  • Lungenödeme (FELDMAN und NELSON 1996)
  • Kardiomegalie verschiedenen Ausmaßes

Die häufigsten Auffälligkeiten im Elektrokardiogramm (EKG):
(In den letzten 10 Jahren zeigen die kardiovaskulären Manifestationen eine abnehmende Tendenz (FOX et al. 1999))

  • Tachykardie,
  • vergrößerte Amplitude der R-Welle (BROUSSARD 1995)

Gruppe G

Die Symptome lassen sich mit folgenden Störungen nicht besser erklären:

  • Malabsorption,
  • Maldigestion,
  • Hepatopathien,
  • Diabetes mellitus,
  • Niereninsuffizienz,
  • Herzerkrankungen

Gruppe H

  • Die Symptome führen ohne Behandlung zu klinischen Leiden im Bereich der Medizin und Psychologie.


Quellenangaben:
Aus der Zentrumsabteilung für Chemische Analytik und Endokrinologie im Zentrum für Lebensmittelwissenschaften der Tierärztlichen Hochschule Hannover

"Die Rolle des freien Thyroxins in der Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen bei der Katze"

INAUGURAL - DISSERTATION
Zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.) durch die Tierärztliche Hochschule Hannover
vorgelegt von Ilka Jacobs aus Aachen
Hannover 2002

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